Wichtigste Frage: Wie groß soll es denn sein?
Nachdem ich Dutzende von Tutorials in Text und Bild durchgearbeitet habe, habe ich mich für ein 300L Becken (Armatus 300) entschieden. Laut den meisten Aussagen die ich gefunden habe, ist dieses die ideale Anfängergröße. Je kleiner das Becken umso empfindlicher reagiert das System, umso größer je teurer und arbeitsaufwendiger wird das Gesamtwerk, was im Falle, dass einem das Hobby doch nicht gefällt, dann ein größeres Negativerlebnis wird.
Ein oft nicht bedachter Punkt ist das Gewicht was ein Aquarium mit sich bringt. Man hat hier den Inhalt des Beckens + den Inhalt der Technikbecken + das Gewicht des Aquariums und der Schrankkonstruktion. Belastungen von einer Tonne pro Quadratmeter können hier erreicht werden. Das macht nicht jeder Boden/Estrich/Fußbodenheizung mit.
Auch die Kosten sind direkt mit der Größe des Aquariums verbunden. Nicht nur die Anschaffung des Aquariums a sich ist höher, auch der Besatz und die Betriebskosten steigen mit der Größe. Ich kann mich momentan nicht mehr an konkrete Zahlen für das Anfangssetup mit Besatz erinnern. Es müssten um die 3500.- gewesen sein. Die monatlichen Kosten werden mittlerweile zum größten Teil durch den Strom erzeugt und belaufen sich monatlich auf ca 30.-. Natürlich würden sich diese Kosten mit der Größe ändern, da mehr Wasser zu beheizen ist und mehr Fläche durch Lampen zu beleuchten ist.
Ein weiterer Punkt, die zur Entscheidung auch maßgeblich beiträgt, ist die Entscheidung über den Besatz. Bestimmte Tiere benötigen bestimmte Beckengrößen und auch Nahrungsquellen. Vergesst hier bitte nie, dass mit dem Anspruch der Tiere an Nahrung und Wasserqualität auch die Betreuungsintensität steigt. Bestimmtes Equipment wie Trockenfutterautomaten und Wasserausgleichsbehälter können je nach Besatz die Abwesenheit einer Betreuung für einige Tage erlauben, für einen längeren Urlaub benötigt man allerdings einen Helfer. Und hier muss man immer Bedenken, dass dieser in der Lage sein muss, die Technik bei Problemen wieder in Gang zu kriegen oder auch die Tiere richtig zu versorgen.
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Im Nachhinein würde ich mich heute für ein größeres Becken entscheiden, da einige interessantere Fische erst ab 500L gehalten werden sollten.
Der Standplatz
Ein Meerwasseraquarium ist immer ein Blickfang und zu meister Zeit auch eine Lichtquelle. Der Lichtrhythmus meines Aquariums startet morgens um 08:30 mit "Mondlicht" und steigert sich bis 10:00 zu normalem Licht, was sich dann gegen 20:00 zu wieder zu "Mondlicht" reduziert, was dann gegen 23:30 erlischt. Neben dem Licht, was das Aquarium ausstrahlt, ist auch die Sonneneinstrahlung die das Becken erreicht zu bedenken. Da der Sonnenrhythmus, vor allem im Sommer, in Deutschland stark von dem des Aquariums abweicht, habe ich einen Platz nicht direkt an den einem Fenster gewählt.
Was auch zu Bedenken ist, ist das ein Meerwasseraquarium mit laufendem Abschäumer eine Geräuschquelle ist, die ich zum Beispiel nicht in meinem Schlafzimmer haben wollen würde. Bei mir im Wohnzimmer fällt die Geräuchkulisse normalerweise nicht so auf. Zeitweise,ist es auch möglich den Abschäumer nciht laufen zu lassen, da er aber das Wasser reinigt, mache ich das nicht länger als einen halben Tag.
Der Aufwand
In den ersten Tagen hat man natürlich mit dem Aufbau und dem Befüllen einiges zu tun. Danach erfolgt eine Zeit der Ruhe, bis sich das Wasser soweit "eingeschwungen" hat, bis man sich an den ersten Besatz trauen kann. Danach habe ich ca. 10h die Woche an Zeit in das Aquarium investiert. Ich habe mit wöchentlichen Wasserwechseln (10%) angefangen, was dann immer 2h Arbeit war. Nach einiger Zeit hat sich die Biologie im Becken soweit stabilisiert, dass sich Wasserwechsel eher als störend auswirken und somit auch der Aufwand stark zurück geht. Aber, man sollte sich immer Bewusst sein, das solch ein Becken auch Pflege braucht, die sich auf einige Stunden die Woche belaufen können.
Die Wahl des Beckens
Was ich als sehr hilfreich empfinde, ist ein aufgeräumtes Technikbecken. Man hat gefühlt immer zu wenig Platz für Abschäumer, Nährstoffpumpen, Heizung, Filter, Steckerleisten, etc. Da man in dem Bereich Strom und Wasser nach beieinander hat, sollte man auf ein aufgeräumten Bereich achten, in dem man auch "arbeiten" kann. An irgend einer Stelle muss man des Öfteren einen Abschäumer austauschen, das Technikbecken reinigen, die Heizung tauschen oder auch and den Filtern was tun. Da dann jedes mal aus Gründen des Platzmangels auch andere Geräte ausbauen zu müssen, ist mehr als nervend. Deshalb kann ich nur jedem raten, sich ein Becken zu wählen in dem man ausreichend Platz oder schon eine gut sortierte Struktur für die einzelnen Komponenten vorfindet. Ihr werdet euch im Laufe eures Aquariantenlebens sehr darüber freuen :-)
Die Riffarchitektur
Es empfiehlt sich im Vorfeld eine Planung des Riffs, wie es im Becken erstellt werden soll, durchzuführen. Hierzu sollte als Grundlage die Menge der Riffsteine, die Wassermengen abhängig ist, anhand der Aquariumgröße festgelegt werden. Man sollte bei der Planung im Hinterkopf haben, dass es auch die Möglichkeit gibt, die Menge der Riffsteine im Becken kleiner zu halten, indem man sie im Technikbecken unterbringt. Ich selber habe mir mit einer Pappschablone und Papiermodellen meinen Riffaufbau zusammengestellt, um die Optik zu simulieren und ein 3D Modell zur Visualisierung der Anlage zu haben.
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Diese Planung ist wichtig, um auch die Anzahl und Position der Strömungspumpen festlegen zu können, damit eine gleichmäßige Durchströmung des Beckens gewährleistet ist. Korallen und Lebewesen sind auf die Strömung angewiesen, da diese die Nahrungsmittel, Gase und andere Stoffe zu transportieren. Hier ist auch wichtig, dass Korallen unterschiedliche Bedarfe haben und die Positionierung der Strömungspumpen anhand der gewünschten Korallen festgelegt werden kann.